56 Seiten, 1919 ließ Dinter sich als freier Schriftsteller in Weimar nieder, nachdem 1917 sein „sexualantisemitischer“ (Gerhard Henschel)[5] Bestseller Die Sünde wider das Blut erschienen war. In diesem propagandistischen Roman entfaltet Dinter die kontagionistische Theorie, ein einziger Geschlechtsverkehr mit einem Juden würde die Erbgesundheit einer nicht-jüdischen Frau nachhaltig ruinieren. Dinters Denken wurde in den Jahren nach dem Krieg zunehmend radikaler und rassistischer. 1919 hatte er sich bereits an der Gründung des Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbundes beteiligt und gehörte bis zu dessen Verbot 1922 dem Vorstand an. Danach wurde er zu einem Gründungsmitglied der Deutschvölkischen Freiheitspartei (DVFP) und trat in näheren Kontakt zu Adolf Hitler. Nach dem NS-Putschversuch in München 1923 wurde Dinter 1924 als Vertreter des Wahlbündnisses „Völkisch-Sozialer Block“ (VSB) in den Thüringischen Landtag gewählt und Fraktionsführer. Zunehmend näherte er sich den Positionen der NSDAP an. Hitler ernannte ihn noch aus seiner Haft in Landsberg am Lech aus zum NSDAP-Gauleiter von Thüringen. Dinter trat zum 17. April des Jahres 1925 der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 5). Dinters Sonderkurs führte umgehend zu Konflikten mit Adolf Hitler, der ihn am 30. September 1927 als Gauleiter absetzte. Dinter war darüber tief betroffen und startete in seiner Zeitschrift Das Geistchristentum Attacken auf Hitler, die am 11. Oktober 1928 zu seinem endgültigen Ausschluss aus der NSDAP führten.
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